Neues vom VfB
Feierliche Grundsteinlegung am Bau unserer neuen Wohnstätte in Hachenburg
Hubertus Schneider, stv. Vorsitzender VfB e.V. ; Mario Habrecht, Geschäftsführer GFB gGmbH; Helmut Kempf, Vertreter der Verbandsgemeine Hachenburg; Marlene Ferner, Bewohnervertretung Wohnstätte Altes Katasteramt Westerburg; Michael Hamm, Landesgeschäftsführer Paritätischer Rheinland-Pfalz | Saarland; Stefan Leukel, Bürgermeister Stadt Hachenburg; Peter Frensch, Architekt; Marion Hofmann, Leiterin der Sozialabteilung Kreisverwaltung des Westerwaldkreises
Am 1. Juli wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zur Tagesförderstätte und der Geschäftsstelle ‚Auf dem Gleichen‘ der Grundstein für unsere neue Wohnstätte für Menschen mit Beeinträchtigung gelegt.
Hubertus Schneider, stv. Vorsitzender, begrüßte an Stelle des kurzfristig erkrankten Vorsitzenden Winfried W. Weber die zahlreichen Gäste und freute sich, dass nach jahrelanger Planung die Grundsteinlegung für das ca. 3,2 Mio. Euro teure Projekt gefeiert werden kann. Er wies auf die schwierigen Rahmenbedingungen hin (Coronakrise, Ukrainekrieg), die in diesen Zeiten das Bauen wegen der Rohstoffverknappung und Preisexplosionen unkalkulierbar machen. Umso erfreulicher sei es, dass die Gewerke fast ausnahmslos an Wäller Betriebe vergeben werden konnten und damit die heimische Wirtschaft nachhaltig gestärkt werde. Mit der dem Verein eigenen Zuversicht und seinem Optimismus, die fast 40 Jahre die Arbeit getragen haben, könne nun ein weiterer Meilenstein gesetzt werden.
Es folgte die Ansprache des Geschäftsführers der Gemeinnützigen Gesellschaft für Behindertenarbeit (GFB), Mario Habrecht, der als Betreiber der Wohnstätte dem Verein für Behindertenarbeit dankte - für dessen Mut, in den aktuell so unsicheren Zeiten an der steigenden Notwendigkeit einer solchen Einrichtung und somit an dem Bauprojekt festzuhalten. Er erwähnte die mit der Kreisverwaltung geführte zentrale Liste, die den tatsächlichen Bedarf an Wohnplätzen in der Region auch für viele weitere Jahre aufzeigt. Besonders hervorzuheben bei diesem Vorhaben seien die sechs geplanten Wohnplätze im Obergeschoss für Menschen mit besonders schwerer geistiger Beeinträchtigung, die aufgrund ihres herausfordernden Verhaltens eine spezielle Pflege bräuchten, für die es bislang allgemein nur sehr wenige Angebote gibt.
Architekt Peter Frensch berichtete von den ersten Überlegungen für die Wohnstätte bereits im Jahr 2011 und dass erst nach einer konkreten Bedarfsermittlung die Planungen Ende 2020 intensiv vorangetrieben wurden. Größte Herausforderung sei dabei die Kostenentwicklung gewesen. Nach intensiven Diskussionen mit dem Vorstand des Vereins und der Geschäftsführung der GFB und Prüfung von verschiedenen Alternativen sei die Entscheidung für eine Ausführung in kombinierter Massiv- und Holzrahmenbauweise gefallen. Mit der Holzbautechnik in Verbindung mit der geplanten Wärmepumpe und großflächigen Photovoltaikanlage werde der kfw-Standard 55 erreicht und das wichtige Ziel eines an Nachhaltigkeit orientierten und Energie sparenden Bauens realisiert.
Auch unsere Bewohnerin Marlene Ferner, die als Vertreterin der Bewohnerschaft anwesend war, kam zu Wort. Sie berichtete, dass die Menschen in den Wohnstätten sich sehr wohlfühlten und viele auch nach einem Kurzzeitwohnen gerne dort bleiben würden.
Es folgten wertschätzende und von vielen guten Wünschen begleitete Grußworte von Stadtbürgermeister Stefan Leukel, der erwähnte, dass auch die Kommune Beiträge zur Inklusion leisten wolle und kündigte einen Stadtspaziergang für und mit in Bewegung eingeschränkten Menschen an.
Marion Hofmann, Leiterin der Sozialabteilung des Westerwaldkreises, hob in Vertretung des Landrates u. a. die seit Jahren zuverlässige Partnerschaft mit VfB und GFB hervor, und wies an dieser Stelle besonders auf die Herausforderungen der Pandemiezeit hin, in der die Einrichtungen der GFB durchgängig ihre Fähigkeit zur ständigen Weiterentwicklung unter Beweis stellte. Auch lobte sie das besondere Engagement des Vereinsvorsitzenden Winfried W. Weber und ergänzte, dass mit der Betriebserlaubnis für die neue Wohnstätte von Landesseite zeitnah gerechnet werden könne.
Michael Hamm in seiner Funktion als Landesgeschäftsführer unseres Dachverbandes, des Paritätischen RLP / Saarland bescheinigte dem VfB und der GFB aufgrund der großen Beharrlichkeit bei diesem Projekt großen Mut und Risikobereitschaft.
Anschließend wurde der wunderschön gearbeitete Grundstein angebracht.
Seine Besonderheit: Marlene Ferner lieferte den Entwurf für die Jahreszahl, den der Westerwälder Kunstschmied und Metallbildhauer Stefan Zydek bei der Anfertigung des Bronzeobjektes übernahm. Es stand daher außer Frage, dass niemand anderes als Marlene (mit Unterstützung unseres Mitarbeiters Jurek Weber) dazu ausersehen wurde, den Grundstein an der Wand anzubringen, was ihr mit großer Souveränität gelang.
Er ist mit einer Zeitkapsel versehen, die im Rahmen der Feierstunde befüllt wurde: mit einem aktuellen Exemplar der Westerwälder Zeitung, der letzten Ausgabe unserer Vereinspublikation "Momentmal!", der Sammelmünze "Pflege" aus diesem Jahr sowie handgeschriebenen Wünschen der Gäste. Diese Symbolkraft bedarf keiner Worte.
Übrigens: Auf den Tag genau war es 25 Jahre her, dass die Wohnstätte Nisterpfad in Hachenburg offiziell in Betrieb ging. So lieferte der 1. Juli in diesem Jahr einen doppelten Grund zum Feiern.
Ein Imbiss und geselliges Beisammensein im Konferenzraum der benachbarten Geschäftsstelle rundete die Feier dieser besonderen Etappe auf dem Weg zu einem Wohnhaus für Menschen mit einer Beeinträchtigung ab.